Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bei AI zu engagieren. Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit vorgestellt. Die Aktion “Briefe gegen das Vergessen” findet jeden Monat statt. Auf dieser Seite finden Sie einen aktuellen Fall. Im Monat Juli wollen wir auf einen Fall aus China aufmerksam machen.
China schikaniert Künstler und bedroht die Familie
Am 26. August 2024 wurde der bekannte chinesische Künstler Gao Zhen festgenommen. Etwa 30 Polizist*innen stürmten sein Atelier in der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei, fotografierten seine Kunstwerke, beschlagnahmten mehrere Skulpturen und versiegelten das Atelier. Gao Zhen wird „Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern“ vorgeworfen, was mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Er befindet sich derzeit in der Haftanstalt von Sanhe.
Die Ehefrau von Gao Zhen und ihr sechsjähriger Sohn, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurden an der Ausreise aus China gehindert, als sie versuchten, von Peking nach New York zu reisen. Außerdem untersagte die Polizei seiner Frau, mit den Medien über die Inhaftierung ihres Mannes zu sprechen.
Die chinesischen Behörden müssen Gao Zhen unverzüglich freilassen, da die Vorwürfe gegen ihn haltlos sind und nur darauf basieren, dass er sein Recht auf freie Meinungsäußerung, insbesondere auf künstlerisches Schaffen, wahrgenommen hat.
Amnesty Cloppenburg bittet die Leserinnen und Leser, höflich formulierte Briefe an den Direktor des Büros für öffentliche Sicherheit in Sanhe zu schreiben. Er sollte aufgefordert werden zu veranlassen, dass Gao Zhen umgehend und bedingungslos freigelassen wird. Außerdem möge er dafür sorgen, dass Gao Zhen bis zu seiner Freilassung regelmäßigen und uneingeschränkten Zugang zu seiner Familie erhält und weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird. Außerdem sollen die Schikanen und Drohungen gegen seine Familie eingestellt und gewährleistet werden, dass die Familie frei nach China ein- und ausreisen kann. Chinesische Künstler*innen müssen ihre Meinung ohne Angst vor Verfolgung oder willkürlicher Inhaftierung äußern können.
Adresse für Briefe in gutem Chinesisch, Englisch oder auf Deutsch:
Director Pan Jiqiang
Sanhe Public Security Bureau in Langfang City
Hebei Province, No.3, Dingsheng West Street
Sanhe City, Langfang, Hebei Province, 065200
VOLKSREPUBLIK CHINA
(Anrede: Dear Director Pan / Sehr geehrter Herr Direktor Pan)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,25 €)
Ein Musterbrief
Sehr geehrter Herr Direktor Pan,
am 26. August 2024 wurde der bekannte chinesische Künstler Gao Zhen festgenommen. Etwa 30 Polizist*innen stürmten sein Atelier in der Stadt Sanhe in der Provinz Hebei, fotografierten seine Kunstwerke, beschlagnahmten mehrere Skulpturen und versiegelten das Atelier. Gao Zhen wird “Beleidigung von Chinas Helden und Märtyrern” vorgeworfen, was mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden kann. Er befindet sich derzeit in der Haftanstalt von Sanhe.
Die Ehefrau von Gao Zhen und ihr sechsjähriger Sohn, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, wurden an der Ausreise aus China gehindert, als sie versuchten, von Peking nach New York zu reisen. Außerdem untersagte die Polizei seiner Frau, mit den Medien über die Inhaftierung ihres Mannes zu sprechen.
Bitte veranlassen Sie, dass Gao Zhen umgehend und bedingungslos freigelassen wird. Sorgen Sie dafür, dass Gao Zhen bis zu seiner Freilassung regelmäßigen und uneingeschränkten Zugang zu seiner Familie erhält und weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird. Stellen Sie die Schikanen und Drohungen gegen seine Familie ein und gewährleisten Sie, dass die Familie frei nach China ein- und ausreisen kann. Chinesische Künstler*innen müssen ihre Meinung ohne Angst vor Verfolgung oder willkürlicher Inhaftierung äußern können.
Mit freundlichen Grüßen
Briefmarathon 2024
Die größte Menschenrechtsaktion der Welt auch in Cloppenburg
Der Amnesty Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Jedes Jahr im November und Dezember beweisen gewöhnliche Menschen, dass sie Außergewöhnliches bewirken können, wenn sie gemeinsam Briefe an Regierungen und Behörden schreiben: Zu Unrecht Inhaftierte werden freigelassen, Todesurteile aufgehoben, Folter beendet und diskriminierende Gesetze geändert.
Beim gemeinsamen Schreiben zeigt sich die Kraft der Amnesty-Bewegung: An wenigen Tagen konzentrieren sich Menschen überall auf der Welt auf das Schicksal Einzelner. Sie schreiben Briefe und verschicken E-Mails und setzen damit Regierungen unter Druck, Unrecht zu beenden. Einen einzelnen Brief können Behörden ungelesen wegwerfen – doch zigtausende Briefe und E-Mails können sie nicht ignorieren. Darüber hinaus signalisieren die Briefe den Betroffenen und ihren Familien, dass sie in ihrem Kampf für Gerechtigkeit nicht allein sind. In den letzten Wochen haben mehrere Cloppenburger Schulen sich an dieser Aktion beteiligt.
Teilnahme an Urgent actions
“Urgent Actions” (Eilaktionen) sind ein effektiver Weg, um akut bedrohte Menschen zu unterstützen. Sie sind die denkbar schnellste Form der Intervention: Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action.
Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern (in Deutschland 10.000) in Aktion: Diese Aktivist_innen appellieren per Fax, E-Mail, Twitternachricht, Facebook-Posting oder Luftpostbrief an die Behörden der Staaten, in denen Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressat_innen gehen Tausende von Appellschreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt.
Bei den Urgent Actions werden die Namen der Absender_innen sowie deren E-Mail-Adressen an die Empfänger_innen der Appellschreiben weitergegeben. Damit können diese den Schreiber_innen antworten. Wenn diese Antwortschreiben dann an Amnesty International weitergeleitet werden, kann die Organisation Rückschlüsse auf die Wirkung der Urgent Action ziehen und so das weitere Vorgehen gezielter planen. Individuelle Appellschreiben, mit denen eine persönliche Betroffenheit ausgedrückt wird, zeichnen Amnesty International aus. Sie werden von der Organisation als wirkungsvoller angesehen als anonymes Handeln.
Unzählige Personen – von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe – konnten seit der ersten Urgent Action im Jahr 1973 gerettet werden.
Beteiligung an der Arbeit in der Gruppe
Die Cloppenburger AI-Gruppe trifft sich regelmäßig alle 14 Tage. Hier werden Aktionen vorbereitet, die Situation der Menschenrechte diskutiert und Möglichkeiten zu handeln besprochen. Die Gruppe freut sich über jedes neue Mitglied. Man kann auch einfach “hereinschnuppern”. Informationen sind über “Kontakt” erhältlich.