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Wir freuen uns, dass Sie bei AI Cloppenburg mitmachen wollen. Hier finden sich einige Möglichkeiten, aktiv zu werden.

Briefe gegen das Vergessen

In jedem Monat weist AI auf neue Fälle hin, in denen Menschenrechte verletzt werden, und bittet darum, sich für die Menschen, die darunter leiden, einzusetzen. Aktuelle Fälle sind auf der Homepage von AI zu finden. Auch in der MT wird ein Fall vorgestellt. Hier der neueste Fall vom März 2023.

Proteste gegen Landraub in Vietnam: Langjährige Haftstrafen

Landraub ist in Südostasien ein weit verbreitetes Phüänomen. Nach einer Studie von „Brot für die Welt“ werden Landbesitz und Nutzungsrechte der lokalen Bevölkerung, insbesondere von indigenen Gruppen, ethnischen Minderheiten und von Frauen nicht respektiert. Sie werden stattdessen meist ohne angemessene Entschädigung, häufig unter Gewaltanwendung und mit Beteiligung von staatlichen Sicherheitskräften vertrieben. Das Land geht an große, oft transnationale Konzerne, an denen meist Vertreter und Vertreterinnen der Regierung und der lokalen Eliten beteiligt sind.

Auf diese Menschenrechtsverletzung macht die Cloppenburger Gruppe von Amnesty International in diesem Monat besonders aufmerksam. Einer, der gegen diesen Landraub ankämpfte, ist Trinh Ba Tu. Er kämpft gemeinsam mit seinem Bruder Trinh Ba Phuong für Landrechte. Ihr Einsatz begann, als ihre Mutter Can Thi Theu 2014 für mehrere Jahre in Haft kam, weil sie Proteste gegen Landraub angeführt hatte. In den darauffolgenden Jahren waren die Brüder aufgrund ihres Engagements immer wieder Schikanen und Angriffen der Behörden ausgesetzt. Im Juni 2020 wurden sowohl die beiden Brüder als auch ihre Mutter festgenommen, weil sie sich in den Sozialen Medien zu Menschenrechtsverletzungen in Vietnam geäußert hatten. Im Mai 2021 wurde Trinh Ba Tu zu acht Jahren Gefängnis und drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Nach Angaben seiner Familie wurden ihm im Gefängnis lange Zeit Besuche verwehrt, er wurde vom Personal geschlagen und zehn Tage lang mit gefesselten Beinen in einem Disziplinarraum festgehalten. Aus Protest gegen diese Behandlung trat er im September 2022 für 22 Tage in den Hungerstreik. Die drei Landrechtsaktivist*innen müssen umgehend und bedingungslos freigelassen werden.

AI bittet die Leserinnen und Leser, höflich formulierte Briefe an den vietnamesischen Premierminister zu schreiben und ihn aufzufordern, sicherzustellen, dass das politisch motivierte Urteil gegen Trinh Ba Tu aufgehoben wird und dass er, seine Mutter und sein Bruder umgehend freigelassen werden. In der Zwischenzeit müssen ihre Haftbedingungen verbessert und die Misshandlung der Inhaftierten im Gefängnis Nr. 6 der Provinz Nghe An unterbunden werden.

Die Briefe in gutem Englisch oder auf Deutsch an gehen an:
Prime Minister Phạm Minh Chính
No.16 Le Hong Phong Street
Ba Dinh District
Hanoi city 10000
VIETNAM
(Anrede: Dear Prime Minister Pham Minh Chinh / Sehr geehrter Herr Premierminister)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,10 €)

Ein Musterbrief

Sehr geehrter Herr Premierminister,

der junge Aktivist Trinh Ba Tu kämpft gemeinsam mit seinem Bruder Trinh Ba Phuong und seiner Mutter Can Thi Theu für Landrechte. Im Juni 2020 wurden sowohl die beiden Brüder als auch ihre Mutter festgenommen, weil sie sich in den Sozialen Medien zu Menschenrechtsverletzungen in Vietnam geäußert hatten.

Im Mai 2021 wurde Trinh Ba Tu zu acht Jahren Gefängnis und drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Aus Protest gegen die unfaire und gewaltsame Behandlung im Gefängnis trat der Aktivist bereits im September 2022 für 22 Tage in Hungerstreik.

Ich fordere Sie auf sicherzustellen, dass das politisch motivierte Urteil gegen Trinh Ba Tu aufgehoben wird und dass er, seine Mutter und sein Bruder umgehend freigelassen werden. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass in der Zwischenzeit ihre Haftbedingungen verbessert und die Misshandlung der Inhaftierten im Gefängnis Nr. 6 der Provinz Nghe An unterbunden werden.

Hochachtungsvoll

Briefmararathon

Im Monat Dezember findet alljährlich ein Briefmarathon statt: Tausende von Menschen aus aller Welt engagieren sich für 10 ausgewählte Menschen, die wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte verfolgt werden. Im Jahr 2022 setzt sich die Cloppenburger AI-Gruppe besonders für eine russische Künstlerin ein.

Update zum Briefmarathon 2022

Uns haben 620 Einsendungen zum Briefmarathon an Schulen erreicht – so viele wie noch nie! Die Teilnehmer*innen haben insgesamt über 250.000 (!) Briefe verfasst, davon 2.658 Solidaritätsbriefe und 248.286 Appellbriefe, um sich für Vahid, Luis, Alexandra und alle anderen Menschenrechtsverteidiger*innen einzusetzen.

Erfreulicherweise können wir einen Erfolg von einem der Fälle aus den vergangenen Jahren vermelden. Uns hat die Nachricht erreicht, dass die iranische Frauenrechtlerin Yasaman Aryani nach langjähriger und unrechtmäßiger Haft im März dieses Jahres freigelassen wurde. Amnesty International hatte sich im Rahmen des Briefmarathons 2019 für die Freilassung von Yasaman eingesetzt.

Die Freilassung von Yasaman zeigt wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam und beständig für die Menschenrechte einstehen.

Briefe können Leben retten – Briefmarathon 2022 von Amnesty International gestartet

Moses Akatugba war ein ganz gewöhnlicher Teenager. Fotos aus seiner Jugend zeigen einen unbeschwerten Jungen mit wachem Blick, dessen Traum es war, Medizin zu studieren, so wie es sich auch sein Vater für ihn wünschte. Doch dazu sollte es nie kommen. Im November 2005 wurde er auf offener Straße in seiner Heimatstadt Ekpan verhaftet, weil er angeblich Handys und eine geringe Menge Bargeld gestohlen hatte. Er war zu diesem Zeitpunkt erst 16 Jahre alt und erwartete die Ergebnisse seiner schulischen Abschlussprüfung. Seine Festnahme glich einem Überfall: Sicherheitskräfte schossen ihn in die Hand und schlugen ihn brutal auf Kopf und Rücken. Nach monatelanger Folter gestand er schließlich und wurde zum Tode verurteilt.

Doch Moses Akatugba lebt noch. Amnesty International hatte unter anderem durch die „Briefe gegen das Vergessen“ und den Briefmarathon im Dezember 2014 weltweit Zehntausende Menschen dazu gebracht, sich für Moses Akatugba einzusetzen. “Ich lebe noch wegen dieser Briefe”, sagt Moses Akatugba heute. Er kam frei, nachdem 800.000 Briefe von Amnesty-Unterstützer*innen aus der ganzen Welt in einem nigerianischen Gefängnis ankamen.

So wie Moses Akatugba geht es vielen. Was ihnen hilft: Die Solidarität von Menschen auf der ganzen Welt. Der Briefmarathon ist eine der erfolgreichsten Aktionen von Amnesty International. Er findet jährlich von Mitte November bis Ende Dezember weltweit statt. Tausende von Briefen werden in diesen Tagen an die Herrschenden verschiedener Länder geschrieben und machen auf die Verletzung der Menschenrechte in ihrem Land aufmerksam. Und es lohnt sich: Eine einzelne Mail kann ungelesen im Spam-Ordner landen, aber Tausende Nachrichten, die die Einhaltung der Menschenrechte fordern, lassen sich nicht ignorieren.

Klaus Witte von AI Cloppenburg wirbt für die Teilnahme am Briefmarathon.

Die AI-Gruppe Cloppenburg möchte sich in diesem Jahr besonders für Aleksandra Skochilenko einsetzen. Ihr drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis, weil sie in einem Supermarkt in St. Petersburg Preisschilder durch kleine Papieretiketten mit Fakten über die russische Invasion in der Ukraine ersetzt hat. Für diese kreative Aktion gegen den Krieg sitzt Aleksandra nun unter schrecklichen Bedingungen in Haft. Die russischen Behörden nahmen Aleksandra am 11. April 2022 fest und klagten sie wegen der “Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die russischen Streitkräfte” an. Dieser Straftatbestand ist neu im Strafgesetzbuch: Die russische Führung hat den Artikel im März 2022 eilig eingeführt, um Kritik der Bevölkerung an der Invasion in der Ukraine zu unterbinden. Dutzende Menschen wurden bereits auf Grundlage dieses neuen Straftatbestands inhaftiert. Aleksandra Skochilenko ist eine gewaltlose politische Gefangene. Sie ist nur deshalb inhaftiert, weil sie friedlich ihren Widerstand gegen den Krieg zum Ausdruck gebracht hat.

AI Cloppenburg bittet die Bürger/innen, höflich formulierte Briefe zu schreiben und die Behörden aufzufordern, Aleksandra Skochilenko unverzüglich freizulassen und alle Anklagen gegen sie fallenzulassen.

 

Adresse:
The Prosecutor of St. Petersburg
Melnik Viktor Dmitrievich
c/o Botschaft der russischen Förderation
Unter den Linden 63-65
10117 Berlin

Ein Musterbrief

Sehr geehrter Herr Staatsanwalt,

Aleksandra Skochilenko muss sofort und bedingungslos freigelassen werden. Sie ist lediglich inhaftiert, weil ihr vorgeworfen wird, Kritik an Russlands Krieg gegen die Ukraine geübt zu haben. Jede*r hat das Recht, die eigene Meinung frei zu äußern, auch Aleksandra Skochilenko. Alle Anklagen gegen sie müssen fallen gelassen werden.

Ich fordere Sie außerdem auf, dafür zu sorgen, dass Aleksandra Skochilenko bis zu ihrer Freilassung Haftbedingungen gewährt werden, die internationalen Standards entsprechen. Sie muss Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung sowie zu der besonderen Ernährung erhalten, die sie wegen ihres Gesundheitszustands benötigt.

Aleksandra Skochilenko muss bis zu ihrer Freilassung außerdem vor Schikanen durch Angestellte der Haftanstalt sowie ihrer Zellengenossinnen geschützt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Hintergrundinformationen

Aleksandra Skochilenko drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis, weil sie in einem Supermarkt in St. Petersburg Preisschilder durch kleine Papieretiketten mit Fakten über die russische Invasion in der Ukraine ersetzt hat. Für diese kreative Aktion gegen den Krieg sitzt Aleksandra nun unter schrecklichen Bedingungen in Haft. Setz dich für ihre Freilassung ein.

Die russischen Behörden nahmen Aleksandra am 11. April 2022 fest und klagten sie wegen der „Verbreitung wissentlich falscher Informationen über die russischen Streitkräfte“ an. Dieser Straftatbestand ist neu im Strafgesetzbuch: Die russische Führung hat den Artikel im März 2022 eilig eingeführt, um Kritik der Bevölkerung an der Invasion in der Ukraine zu unterbinden. Dutzende Menschen wurden bereits auf Grundlage dieses neuen Straftatbestands inhaftiert. Aleksandra Skochilenko ist in der Kunstszene bekannt: Sie ist Songwriterin, verfasst Comic-Bücher, organisiert Konzerte und Jam-Sessions. Ihr “Buch über Depressionen” ist sehr beliebt und half, die Krankheit in Russland zu entstigmatisieren. Aleksandra leidet an der Autoimmunerkrankung Zöliakie und ist auf glutenfreies Essen angewiesen. In der Untersuchungshaft erhält sie weder die für sie erforderliche Ernährung noch medizinische Versorgung. Sie ist gezwungen, die meiste Zeit zu hungern, ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich. Zudem haben Mitarbeiter*innen der Haftanstalt sowie Zellengenossinnen Aleksandra immer wieder schikaniert, belästigt und eingeschüchtert. Aleksandra Skochilenko ist eine gewaltlose politische Gefangene. Sie ist nur deshalb inhaftiert, weil sie friedlich ihren Widerstand gegen den Krieg zum Ausdruck gebracht hat.

Weitere Informationen, auch zu den anderen Fällen, finden sich hier:
https://www.amnesty.de/schreib-fuer-freiheit-amnesty-briefmarathon-2022

Urgent Actions

In dringenden Fällen bittet AI darum, an sog. “Urgent Actions'” teilzunehmen. Solche Aktionen sind unter https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-actions zu finden. Wer regelmäßige Informationen wünscht, kann sich auch an unsere Gruppe wenden (s. Kontakt).

Buchtipps (https://amnesty-cloppenburg.de/2022/02/buchtipps/)

Aktive Mitarbeit bei ai Cloppenburg

Wann treffen wir uns?

Wir treffen uns 2-mal im Monat. Du bist herzlich eingeladen zu kommen.

Nähere Informationen über “Kontakt”.

Wo treffen wir uns?

Wir treffen uns meistens bei Gerda Pontenagel im Jammertal 40, 49661 Cloppenburg.

Sie haben noch Fragen?

Kein Problem: Schreiben Sie einfach eine E-Mail an
kontakt@amnesty-cloppenburg.de.

21. März 2023