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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bei AI zu engagieren. Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit vorgestellt. Die Aktion „Briefe gegen das Vergessen“ findet jeden Monat statt. Auf dieser Seite finden Sie einen aktuellen Fall. Im Monat Oktober wollen wir auf Fälle in Mexico aufmerksam machen.

In Mexico „verschwinden“ immer mehr Menschenrechtsverteidiger

Auf eine besonders perfide Art von Menschenrechtsverletzungen, das Verschwindenlassen von Personen, weist die Cloppenburger gruppe von Amnesty International in diesem Monat hin. Die Zahl der Menschen, die in Mexiko dem Verschwindenlassen zum Opfer fallen, ist extrem hoch. Angesichts der Untätigkeit der Behörden haben sich Privatpersonen zusammengeschlossen, um Gerechtigkeit zu fordern und selbst nach ihren Angehörigen zu suchen – allen voran Frauen.

Karla Martínez, Bibiana Mendoza und Verónica Durán sind Sprecher*innen des 2021 gegründeten Kollektivs Hasta Encontrarte Guanajuato, das aus Angehörigen von Menschen besteht, die im Bundesstaat Guanajuato vermisst werden. Karla Martínez sucht nach ihrem Bruder Juan Valentín Martínez Jiménez (seit 2020 verschwunden), Bibiana Mendoza nach ihrem Bruder Manuel Ojeda Negrete (seit 2018 verschwunden) und Verónica Durán nach ihrem Sohn Iván Arturo Silva Durán (seit 2019 verschwunden). Hasta Encontrarte Guanajuato konnte bis Mitte 2025 bereits 23 geheime Gräber aufspüren und das Schicksal von 216 Personen klären.

Die drei Frauen stehen aufgrund der kostspieligen Suchaktionen finanziell unter Druck, und ihr Einsatz fordert einen hohen körperlichen und seelischen Preis. In den vergangenen Jahren wurden sie bedroht, kriminalisiert und mit Schusswaffen angegriffen. Die ihnen gewährten staatlichen Schutzmaßnahmen sind unzureichend und müssen dringend verstärkt werden.

AI Cloppenburg bittent die Leserinnen und Leser der MT, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Bitte schreiben Sie höflich formulierte Briefe an die Gouverneurin von Guanajuato und fordern Sie sie auf, dafür zu sorgen, dass Karla Martínez, Bibiana Mendoza, Verónica Durán und andere Mitglieder von Hasta Encontrarte Guanajuato angemessen geschützt werden, damit sie ohne Angst vor Repressalien, unabhängig und in Würde nach ihren Angehörigen suchen können. Bitten Sie zudem darum, dass ihre wichtige Rolle als Menschenrechtsverteidigerinnen anerkannt und ihr Recht auf Wahrheit respektiert wird.

Schreiben Sie in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch an:
Libia Dennise García Muñoz Ledo
Paseo de la Presa 103
Centro, C.P. 36000
Guanajuato, GTO
MEXIKO
(Anrede: Dear Governor / Sehr geehrte Frau Gouverneurin)

(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,25 €

Ein Musterbrief auf Deutsch

Sehr geehrte Frau Gouverneurin,

mit großer Sorge habe ich von der schwierigen Lage der mutigen Menschenrechtsverteidigerinnen Karla Martínez, Bibiana Mendoza und Verónica Durán erfahren.

Karla Martínez, Bibiana Mendoza und Verónica Durán sind Sprecher*innen des 2021 gegründeten Kollektivs Hasta Encontrarte Guanajuato, das aus Angehörigen von Menschen besteht, die im Bundesstaat Guanajuato vermisst werden. Karla Martínez sucht nach ihrem Bruder Juan Valentín Martínez Jiménez (seit 2020 verschwunden), Bibiana Mendoza nach ihrem Bruder Manuel Ojeda Negrete (seit 2018 verschwunden) und Verónica Durán nach ihrem Sohn Iván Arturo Silva Durán (seit 2019 verschwunden). Hasta Encontrarte Guanajuato konnte bis Mitte 2025 bereits 23 geheime Gräber aufspüren und das Schicksal von 216 Personen klären.

Die drei Frauen stehen aufgrund der kostspieligen Suchaktionen finanziell unter Druck, und ihr Einsatz fordert einen hohen körperlichen und seelischen Preis. In den vergangenen Jahren wurden sie bedroht, kriminalisiert und mit Schusswaffen angegriffen. Die ihnen gewährten staatlichen Schutzmaßnahmen sind unzureichend und müssen dringend verstärkt werden.

Bitte sorgen Sie dafür, dass Karla Martínez, Bibiana Mendoza, Verónica Durán und andere Mitglieder von Hasta Encontrarte Guanajuato angemessen geschützt werden, damit sie ohne Angst vor Repressalien, unabhängig und in Würde nach ihren Angehörigen suchen können. Erkennen Sie biitte ihre wichtige Rolle als Menschenrechtsverteidigerinnen an und respektieren Sie ihr Recht auf Wahrheit.

Mit freundlichen Grüßen

Ein Musterbrief auf Englisch

Dear Governor,

It is with great concern that I have learned of the difficult situation faced by the human rights defenders Karla Martínez, Bibiana Mendoza, and Verónica Durán.

Karla Martínez, Bibiana Mendoza, and Verónica Durán are spokespersons for the collective Hasta Encontrarte Guanajuato, founded in 2021, which consists of relatives of people who are missing in the state of Guanajuato. Karla Martínez is searching for her brother Juan Valentín Martínez Jiménez (missing since 2020), Bibiana Mendoza for her brother Manuel Ojeda Negrete (missing since 2018), and Verónica Durán for her son Iván Arturo Silva Durán (missing since 2019). By mid-2025, Hasta Encontrarte Guanajuato had already located 23 secret graves and clarified the fate of 216 people.

The three women are under financial pressure due to the costly search operations, and their efforts take a heavy physical and emotional toll. In recent years, they have been threatened, criminalized, and attacked. The state protection measures granted to them are insufficient and must be urgently strengthened.

Please ensure that Karla Martínez, Bibiana Mendoza, Verónica Durán, and other members of Hasta Encontrarte Guanajuato are adequately protected so that they can search for their relatives independently and with dignity, without fear of reprisals. Please recognize their important role as human rights defenders and respect their right to the truth.

Sincerely,

Briefmarathon 2024

Die größte Menschenrechtsaktion der Welt auch in Cloppenburg

Der Amnesty Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Jedes Jahr im November und Dezember beweisen gewöhnliche Menschen, dass sie Außergewöhnliches bewirken können, wenn sie gemeinsam Briefe an Regierungen und Behörden schreiben: Zu Unrecht Inhaftierte werden freigelassen, Todesurteile aufgehoben, Folter beendet und diskriminierende Gesetze geändert.

Beim gemeinsamen Schreiben zeigt sich die Kraft der Amnesty-Bewegung: An wenigen Tagen konzentrieren sich Menschen überall auf der Welt auf das Schicksal Einzelner. Sie schreiben Briefe und verschicken E-Mails und setzen damit Regierungen unter Druck, Unrecht zu beenden. Einen einzelnen Brief können Behörden ungelesen wegwerfen – doch zigtausende Briefe und E-Mails können sie nicht ignorieren. Darüber hinaus signalisieren die Briefe den Betroffenen und ihren Familien, dass sie in ihrem Kampf für Gerechtigkeit nicht allein sind. In den letzten Wochen haben mehrere Cloppenburger Schulen sich an dieser Aktion beteiligt.

Teilnahme an Urgent actions

„Urgent Actions“ (Eilaktionen) sind ein effektiver Weg, um akut bedrohte Menschen zu unterstützen. Sie sind die denkbar schnellste Form der Intervention: Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action.

Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern (in Deutschland 10.000) in Aktion: Diese Aktivist_innen appellieren per Fax, E-Mail, Twitternachricht, Facebook-Posting oder Luftpostbrief an die Behörden der Staaten, in denen Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressat_innen gehen Tausende von Appellschreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt.

Bei den Urgent Actions werden die Namen der Absender_innen sowie deren E-Mail-Adressen an die Empfänger_innen der Appellschreiben weitergegeben. Damit können diese den Schreiber_innen antworten. Wenn diese Antwortschreiben dann an Amnesty International weitergeleitet werden, kann die Organisation Rückschlüsse auf die Wirkung der Urgent Action ziehen und so das weitere Vorgehen gezielter planen. Individuelle Appellschreiben, mit denen eine persönliche Betroffenheit ausgedrückt wird, zeichnen Amnesty International aus. Sie werden von der Organisation als wirkungsvoller angesehen als anonymes Handeln.

Unzählige Personen – von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe – konnten seit der ersten Urgent Action im Jahr 1973 gerettet werden.

Beteiligung an der Arbeit in der Gruppe

Die Cloppenburger AI-Gruppe trifft sich regelmäßig alle 14 Tage. Hier werden Aktionen vorbereitet, die Situation der Menschenrechte diskutiert und Möglichkeiten zu handeln besprochen. Die Gruppe freut sich über jedes neue Mitglied. Man kann auch einfach „hereinschnuppern“. Informationen sind über „Kontakt“ erhältlich.

1. Oktober 2025