Mitmachen

Amnesty Kerze als Favicon

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bei AI zu engagieren. Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit vorgestellt. Die Aktion „Briefe gegen das Vergessen“ findet jeden Monat statt. Auf dieser Seite finden Sie einen aktuellen Fall. Im Monat August wollen wir auf einen Fall aus Russland aufmerksam machen.

Lange Haftstrafen für russischen Menschenrechtsverteidiger

Schon lange ist bekannt, dass die Menschenrechte in Russland immer weniger geachtet werden. Das gilt vor allem für Menschen, die der herrschenden Meinung widersprechen. In diesem Monat macht AI-Cloppenburg auf den Fall eines Krimtataren aufmerksam.

Ein russisches Militärberufungsgericht hat am 25. Juni 2020 den Schuldspruch gegen den Krimtataren und Menschenrechtsverteidiger Emir-Usein Kuku und fünf Mitangeklagte bestätigt. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der nach unfairen Gerichtsverfahren zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt wurde.

Emir-Usein Kuku war 2016 festgenommen und im November 2019 nach konstruierten Terrorismusanklagen und anderen Vorwürfen schuldig gesprochen worden, obwohl während des gesamten Verfahrens keine glaubhaften Belege für seine Beteiligung an einer international als Straftat anerkannten Handlung vorgelegt wurden. Dasselbe gilt für seine Mitangeklagten Muslim Aliyev, Vadim Siruk, Enver Bekirov, Arsen Dzhepparov und Refat Alimov.

Die Strafverfolgung der sechs Männer ist politisch motiviert und typisch für die Strafverfolgung von Angehörigen der Krimtatar*innen und anderer Menschen mit abweichender Meinung auf der Krimhalbinsel, seit diese 2014 von Russland besetzt und rechtswidrig annektiert wurde. Emir-Usein Kuku hatte bis zu seiner Festnahme Menschenrechtsverletzungen auf der Krim angeprangert.

Emir-Usein Kuku ist in Salavat in der Republik Baschkortostan in der Russischen Föderation inhaftiert – mehr als 2.000 Kilometer von seiner Familie entfernt. Auch drei seiner Mitverurteilten werden dort festgehalten (Arsen Dzhepparov und Refat Alimov sind nach Verbüßung ihrer Haftstrafen wieder frei), jedoch in einer anderen Strafkolonie. Sein Gesundheitszustand ist trotz der schlechten Bedingungen in russischen Hafteinrichtungen stabil.

AI Cloppenburg bittet die Leserinnen und Leser, höflich formulierte Briefe an den Generalstaatsanwalt Russlands zu schreiben. Darin sollten sie ihn auffordern, sich dafür auszusprechen, dass die Urteile gegen Emir-Usein Kuku und seine Mitangeklagten aufgehoben und alle noch Inhaftierten sofort und bedingungslos freigelassen werden.

Adresse für Briefe in gutem Russisch, Englisch oder auf Deutsch:

Prosecutor General of the Russian Federation
Krasnov Igor Viktorovich
Prosecutor General’s Office
ul. B. Dmitrovka, d.15a
125993 Moscow GSP-3
RUSSISCHE FÖDERATION
(Anrede: Dear Prosecutor General / Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,25 €)

Ein Musterbrief

Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,

ein russisches Militärberufungsgericht hat am 25. Juni 2020 den Schuldspruch gegen den Krimtataren und Menschenrechtsverteidiger Emir-Usein Kuku und fünf Mitangeklagte bestätigt. Er ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der nach einem unfairen Gerichtsverfahren zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt wurde.

Setzen Sie sich bitte dafür ein, dass die Urteile gegen Emir-Usein Kuku und seine Mitangeklagten aufgehoben und alle noch Inhaftierten sofort und bedingungslos freigelassen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Briefmarathon 2024

Die größte Menschenrechtsaktion der Welt auch in Cloppenburg

Der Amnesty Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Jedes Jahr im November und Dezember beweisen gewöhnliche Menschen, dass sie Außergewöhnliches bewirken können, wenn sie gemeinsam Briefe an Regierungen und Behörden schreiben: Zu Unrecht Inhaftierte werden freigelassen, Todesurteile aufgehoben, Folter beendet und diskriminierende Gesetze geändert.

Beim gemeinsamen Schreiben zeigt sich die Kraft der Amnesty-Bewegung: An wenigen Tagen konzentrieren sich Menschen überall auf der Welt auf das Schicksal Einzelner. Sie schreiben Briefe und verschicken E-Mails und setzen damit Regierungen unter Druck, Unrecht zu beenden. Einen einzelnen Brief können Behörden ungelesen wegwerfen – doch zigtausende Briefe und E-Mails können sie nicht ignorieren. Darüber hinaus signalisieren die Briefe den Betroffenen und ihren Familien, dass sie in ihrem Kampf für Gerechtigkeit nicht allein sind. In den letzten Wochen haben mehrere Cloppenburger Schulen sich an dieser Aktion beteiligt.

Teilnahme an Urgent actions

„Urgent Actions“ (Eilaktionen) sind ein effektiver Weg, um akut bedrohte Menschen zu unterstützen. Sie sind die denkbar schnellste Form der Intervention: Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action.

Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern (in Deutschland 10.000) in Aktion: Diese Aktivist_innen appellieren per Fax, E-Mail, Twitternachricht, Facebook-Posting oder Luftpostbrief an die Behörden der Staaten, in denen Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressat_innen gehen Tausende von Appellschreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt.

Bei den Urgent Actions werden die Namen der Absender_innen sowie deren E-Mail-Adressen an die Empfänger_innen der Appellschreiben weitergegeben. Damit können diese den Schreiber_innen antworten. Wenn diese Antwortschreiben dann an Amnesty International weitergeleitet werden, kann die Organisation Rückschlüsse auf die Wirkung der Urgent Action ziehen und so das weitere Vorgehen gezielter planen. Individuelle Appellschreiben, mit denen eine persönliche Betroffenheit ausgedrückt wird, zeichnen Amnesty International aus. Sie werden von der Organisation als wirkungsvoller angesehen als anonymes Handeln.

Unzählige Personen – von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe – konnten seit der ersten Urgent Action im Jahr 1973 gerettet werden.

Beteiligung an der Arbeit in der Gruppe

Die Cloppenburger AI-Gruppe trifft sich regelmäßig alle 14 Tage. Hier werden Aktionen vorbereitet, die Situation der Menschenrechte diskutiert und Möglichkeiten zu handeln besprochen. Die Gruppe freut sich über jedes neue Mitglied. Man kann auch einfach „hereinschnuppern“. Informationen sind über „Kontakt“ erhältlich.

31. Juli 2025