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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich bei AI zu engagieren. Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Mitarbeit vorgestellt. Weiter unten finden sich Informationen zum diesjährigen Briefmarathon. Die Aktion „Briefe gegen das Vergessen“ findet jeden Monat statt. Auf dieser Seite finden Sie einen aktuellen Fall. Im Monat November wollen wir auf Fälle in Kolumbien aufmerksam machen.

Frauen in Kolumbien wollen endlich Gerechtigkeit für verschwundene Angehörige

Für die Angehörigen ist es ein Alptraum: Ihre Tochter oder ihr Sohn werden im Morgengrauen von der Polizei abgeholt und sie hören nie wieder etwas. Das geschah in Kolumbien in den vergangenen Jahrzehnten. Ihr Schicksal aufzuklären ist das Anliegen der kolumbianischen Stiftung Fundación Nydia Erika Bautista (FNEB). Doch ihre Mitglieder werden seit vielen Jahren schikaniert, bedroht und angegriffen. Die Stiftung erinnert an Nydia Erika Bautista, die am 30. August 1987 von Angehörigen einer Militärbrigade entführt wurde und dem Verschwindenlassen zum Opfer fiel. Die von ihrer Schwester Yanette Bautista gegründete FNEB, die hauptsächlich aus Frauen besteht, sucht in Kolumbien nach Opfern des Verschwindenlassens und kämpft gegen Straflosigkeit.

Doch trotz der unermüdlichen Arbeit der Organisation und anderer Aktivist*innen sind diejenigen, die seit fast 40 Jahren für Fälle des Verschwindenlassens verantwortlich sind, immer noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden, und die Familien der Opfer warten nach wie vor auf Gerechtigkeit.

Im Juli 2024 verabschiedete der Kongress endlich ein Gesetz, um die Rechte der Frauen zu schützen, die sich für die Aufklärung von Fällen des Verschwindenlassens einsetzen. Am 23. Oktober 2025 wurde in Kolumbien zum zweiten Mal der Día Nacional de las Mujeres Buscadoras begangen, ein Tag zu Ehren dieser Frauen. Jetzt müssen Taten folgen.

Die Cloppenburger Gruppe von Amnesty International fordert, die Regierung müsse die Aktivistinnen endlich angemessen schützen und dafür sorgen, dass die Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden.

Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, bittet AI die Leserinnen und Leser, höflich formulierte Briefe an die Generalstaatsanwältin zu schreiben und sie aufzufordern, den Fall von Nydia Erika Bautista als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen und die Disziplinar- und Strafverfahren gegen die mutmaßlich Verantwortlichen zügig voranzubringen. Außerdem möge sie dafür sorgen, dass die Frauen, die nach Opfern des Verschwindenlassens suchen, gemäß Gesetz 2364/2024 tatsächlich angemessen geschützt werden.

Adresse für Briefe in gutem Spanisch, Englisch oder auf Deutsch:
Luz Adriana Camargo
Fiscal General de la Nación
Fiscalía General de la Nación
Avenida Calle 24 No. 52 – 01
Bogotá D.C.
KOLUMBIEN
(Anrede: Mrs. Attorney General / Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin)
(Standardbrief Luftpost bis 20 g: 1,25

Ein Musterbrief

Sehr geehrte Frau Generalstaatsanwältin,

Seit Jahrzehnten werden Mitglieder der kolumbianischen Stiftung Fundación Nydia Erika Bautista (FNEB) bedroht und angegriffen. Die Stiftung erinnert an Nydia Erika Bautista, die am 30. August 1987 von Angehörigen einer Militärbrigade entführt wurde und dem Verschwindenlassen zum Opfer fiel. Die von ihrer Schwester Yanette Bautista gegründete FNEB, die hauptsächlich aus Frauen besteht, sucht in Kolumbien nach Opfern des Verschwindenlassens und kämpft gegen Straflosigkeit.

Doch trotz der unermüdlichen Arbeit der Organisation und anderer Aktivist*innen sind diejenigen, die seit fast 40 Jahren für Fälle des Verschwindenlassens verantwortlich sind, immer noch nicht zur Rechenschaft gezogen worden, und die Familien der Opfer warten nach wie vor auf Gerechtigkeit.

Im Juli 2024 verabschiedete der Kongress endlich ein Gesetz, um die Rechte der Frauen zu schützen, die sich für die Aufklärung von Fällen des Verschwindenlassens einsetzen. Am 23. Oktober 2025 wurde in Kolumbien zum zweiten Mal der Día Nacional de las Mujeres Buscadoras begangen, ein Tag zu Ehren dieser Frauen. Jetzt müssen Taten folgen. Die Regierung muss die Aktivistinnen endlich angemessen schützen und dafür sorgen, dass die Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden.

Ich bitte Sie eindringlich, den Fall von Nydia Erika Bautista als Verbrechen gegen die Menschlichkeit anzuerkennen und die Disziplinar- und Strafverfahren gegen die mutmaßlich Verantwortlichen zügig voranzubringen. Sorgen Sie bitte außerdem dafür, dass die Frauen, die nach Opfern des Verschwindenlassens suchen, gemäß Gesetz 2364/2024 tatsächlich angemessen geschützt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Briefmarathon 2025

Die größte Menschenrechtsaktion der Welt auch in Cloppenburg

Der Amnesty Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Jedes Jahr im November und Dezember beweisen gewöhnliche Menschen, dass sie Außergewöhnliches bewirken können, wenn sie gemeinsam Briefe an Regierungen und Behörden schreiben: Zu Unrecht Inhaftierte werden freigelassen, Todesurteile aufgehoben, Folter beendet und diskriminierende Gesetze geändert.

Beim gemeinsamen Schreiben zeigt sich die Kraft der Amnesty-Bewegung: An wenigen Tagen konzentrieren sich Menschen überall auf der Welt auf das Schicksal Einzelner. Sie schreiben Briefe und verschicken E-Mails und setzen damit Regierungen unter Druck, Unrecht zu beenden. Einen einzelnen Brief können Behörden ungelesen wegwerfen – doch zigtausende Briefe und E-Mails können sie nicht ignorieren. Darüber hinaus signalisieren die Briefe den Betroffenen und ihren Familien, dass sie in ihrem Kampf für Gerechtigkeit nicht allein sind. In den letzten Wochen haben mehrere Cloppenburger Schulen sich an dieser Aktion beteiligt.

Hier ein Fall, der uns besonders beschäftigt (Artikel aus der MT)

Der Briefmarathon von Amnesty ist auch in Cloppenburg gestartet

Auf Initiative der Amnesty-Gruppe Cloppenburg haben sich viele Schülerinnen und Schüler in den letzten Tagen u.a. für diese Personen eingesetzt: die Guerreras por la Amazonía, eine Gruppe von 15 mutigen Aktivistinnen aus dem ecuadorianischen Amazonasgebiet, die entschlossen gegen die zerstörerischen Auswirkungen von Verbrennungsanlagen für überschüssiges Gas in ihrer Region kämpft; Ellinor Guttorm Utsi aus Norwegen, die sich als Sprecherin einer samischen Rentierzüchtergemeinschaft gegen die geplanten Windkraftprojekte mitten durch ihre Sommerweiden einsetzt; und Unecebo Mboteni, ein 3-jähriger Junge aus Südafrika, der in eine offen zugängliche Grubentoilette seiner Vorschule im Eastern Cape stürzte und später im Krankenhaus verstarb.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es uns wichtig, nicht die Menschen zu vergessen, die mutig für Menschenrechte einstehen und dafür mit ihrer Freiheit bezahlen“, sagt Günter Kannen, der Sprecher der Cloppenburger Amnesty-Gruppe. „Besonders bewegt hat mich das Schicksal von Sai Zaw Thaike aus Myanmar.“ Seit dem Militärputsch 2021 ist Myanmar einer der gefährlichsten Orte weltweit für Journalisten. Mehr als 200 sind bereits inhaftiert , unabhängige Medien verboten oder ins Exil gezwungen worden. Wer trotzdem berichtet, riskiert das eigene Leben. Das gilt auch für den Journalisten Sai Zaw Thaike. Er hat dieses Risiko auf sich genommen, als er im Mai 2023 über den Tropensturm Mocha berichtete. Doch die Behörden nahmen ihn wegen angeblicher Falschinformation und Aufwiegelung fest. Er erhielt keinerlei Rechtsbeistand, wurde vor ein Militärtribunal gestellt und nach nur einem Tag zu 20 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt.

AI Cloppenburg bittet die Leserinnen und Leser, höflich formulierte Briefe an die Regierung von Myanmar zu schreiben. Darin sollte die Regierung aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass alle Anschuldigungen gegen Sai Zaw Thaike fallengelassen werden und er unverzüglich freikommt.

Die Adresse: The State Administration Council (SAC)
c/o Embassy of the Republic of the Union of Myanmar
Thielallee 19, 14195 Berlin, Federal Republic of Germany

Ein Musterbrief

Sehr geehrter Vorsitzender,

ich fordere Sie auf, Sai Zaw Thaike umgehend und bedingungslos freizulassen.

Myanmar steht im World Press Freedom Index auf Platz 171 von 180 Ländern.

Der Fotojournalist Sai Zaw Thaike ist allein wegen seiner beruflichen Tätigkeit zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden. Nachdem er 2023 über die Zerstörungen durch den Zyklon Mocha im Bundesstaat Rakhine berichtet hatte, ist er verhaftet, gefoltert und verurteilt worden. Seine Festnahme, das Verfahren und seine Haft­ bedingungen verletzen die grundlegenden Rechte auf freie Meinungsäußerung, ein faires Verfahren und körperliche Unversehrtheit.

Sai Zaw Thaikes journalistische Berichterstattung verdient Respekt, nicht Repression. Journalismus ist kein Verbrechen!

Ich fordere Sie auf: Sorgen Sie dafür, dass alle Anschuldigungen gegen Sai Zaw Thaike fallengelassen werden und er unverzüglich freikommt.

Mit freundlichen Grüßen

Teilnahme an Urgent actions

„Urgent Actions“ (Eilaktionen) sind ein effektiver Weg, um akut bedrohte Menschen zu unterstützen. Sie sind die denkbar schnellste Form der Intervention: Wenn Amnesty International von willkürlichen Festnahmen, Morddrohungen, Verschwindenlassen, Folterungen oder bevorstehenden Hinrichtungen erfährt, startet die Organisation eine Urgent Action.

Binnen weniger Stunden tritt ein Netzwerk von fast 80.000 Menschen in 85 Ländern (in Deutschland 10.000) in Aktion: Diese Aktivist_innen appellieren per Fax, E-Mail, Twitternachricht, Facebook-Posting oder Luftpostbrief an die Behörden der Staaten, in denen Menschenrechte verletzt werden. Bei den Adressat_innen gehen Tausende von Appellschreiben aus aller Welt ein. Es ist dieser rasche und massive Protest, der immer wieder Menschenleben schützt.

Bei den Urgent Actions werden die Namen der Absender_innen sowie deren E-Mail-Adressen an die Empfänger_innen der Appellschreiben weitergegeben. Damit können diese den Schreiber_innen antworten. Wenn diese Antwortschreiben dann an Amnesty International weitergeleitet werden, kann die Organisation Rückschlüsse auf die Wirkung der Urgent Action ziehen und so das weitere Vorgehen gezielter planen. Individuelle Appellschreiben, mit denen eine persönliche Betroffenheit ausgedrückt wird, zeichnen Amnesty International aus. Sie werden von der Organisation als wirkungsvoller angesehen als anonymes Handeln.

Unzählige Personen – von China bis Chile, von Syrien bis Simbabwe – konnten seit der ersten Urgent Action im Jahr 1973 gerettet werden.

Beteiligung an der Arbeit in der Gruppe

Die Cloppenburger AI-Gruppe trifft sich regelmäßig alle 14 Tage. Hier werden Aktionen vorbereitet, die Situation der Menschenrechte diskutiert und Möglichkeiten zu handeln besprochen. Die Gruppe freut sich über jedes neue Mitglied. Man kann auch einfach „hereinschnuppern“. Informationen sind über „Kontakt“ erhältlich.

29. November 2025